Fragebögen zu einem Dorfladen

Abgabeschluss ist am Sonntag, 17. November

Main-Post

Groß ist das Interesse an einem eigenen Dorfladen für Wiesenfeld. So kamen kürzlich rund 120 Wiesenfelder, aber auch Rettersbacher und Erlenbacher zu einem Informationsabend ins Pfarrheim. Noch am selben Abend wurde ein Arbeitskreis Nahversorgung unter der Leitung des Wiesenfelder Stadtrats Raimund Eirich (Freie Wähler) gegründet.

Der Arbeitskreis hat Fragebögen ausgearbeitet, die bis Sonntag, 17. November, abgegeben werden sollen. In Wiesenfeld sind Annahmestellen die Raiffeisenbank, die Sparkasse und die Kirche. In Halsbach und Rohrbach können die Fragebögen in der Kirche abgegeben werden.

Am Infoabend referierte Professor Volker Hahn aus Seßlach vom dortigen Institut für Nahversorgungs-Services. Wie er kürzlich dem Karlstadter Stadtrat berichtet hatte, hat er in seinem kleinen Heimatdorf Heilgersdorf 2007 selbst einen Dorfladen gegründet. Er räumte auf mit dem Vorurteil, in einem Tante-Emma-Laden sei es wesentlich teurer als im Supermarkt. Unter anderem rechnete er vor, was sich in einem Jahr an Fahrten zum nächsten größeren Einkaufsmarkt „zusammenläppert“.

Keine Konkurrenz für Geschäfte

Er hatte im Auftrag der Stadt eine Machbarkeitsstudie über eine Nahversorgung mit Gütern und Waren in dem 1250 Einwohner zählenden Stadtteil Wiesenfeld erstellt. Er stellte die Vorteile des Dorfladens zum Einkaufen für die ältere Bevölkerung heraus, aber auch die Funktion als Ort der Begegnung und der Kommunikation. Bäcker, Metzger und Getränkehändler dürften keine Konkurrenz bekommen, sondern sollten als Anbieter einbezogen werden.

Mit dem Fragebogen soll unter möglichst großer Mitwirkung der Bevölkerung auch der umliegenden Orte deren Einkaufsverhalten erfragt werden. Als Kunden kämen auch die rund 500 Rohrbacher und sogar die Einwohner von Halsbach infrage, denn die Fußballer von dort und Wiesenfeld haben fusioniert. Während die Kinder beim Fußball sind, könnten ihre Mütter einkaufen. Bis es so weit ist, müssten aber noch weitere Fragen geklärt werden, etwa der Standort für einen solchen Laden.

Ergebnisse schon Ende November

Mit dem Fragebogen soll die Bereitschaft ergründet werden, in einem Dorfladen einzukaufen. In weiteren Schritten ist zu klären, wo ein Dorfladen eröffnen könnte und in welcher Form dieser geführt werden sollte – als GmbH oder Genossenschaft. Ergebnisse der Fragebogenaktion sollen Ende November vorliegen.

Weitere Interessenten können zu dem Arbeitskreis hinzustoßen. Wie berichtet, ist der Dorfladen in Gräfendorf so erfolgreich, dass er bereits das Ladengebäude gekauft hat.